Suchoi Su-35 – Russischer Luftüberlegenheitsjäger von Ready2fly

Die Geschichte um den russischen Luftüberlegenheitsjäger Suchoi Su-35 ist sehr verwirrend, da es sehr viele unterschiedliche Typen unter diesem Namen gab/gibt und relativ wenig Flugzeuge in Serie gebaut wurden/werden. Die Su-35, ohne Zusatzbezeichnung und mit dem NATO-Codename Flanker-E oder Super Flanker, stellt die direkte Weiterentwicklung der Su-27S dar. Den ersten öffentlichen Auftritt hatte die mit Canards ausgerüstete Maschine 1992 bei der Farnborough International Airshow. Von ihr wurden zehn Prototypen sowie zwei Doppelsitzer Su-35UB für Trainingszwecke gebaut; in Serie ging die Su-35 (mit Entenflügeln) nie. Ein elfter Prototyp wurde mit einer 3D-Schubvektorsteuerung ausgestattet und erhielt die Bezeichnung Su-37 Terminator.Die Su-35BM (BM ist eine interne Kennung bei Suchoi) wurde 2007 vorgestellt und absolvierte ihren Erstflug am 19. Februar 2008. Die endgültige Serienversion erhielt den Namen Su-35S. Die Maschine ist mit einer Schubvektorsteuerung ausgerüstet. Der Abgasstrahl kann mit einer Rate von 30 Grad pro Sekunde um ± 15 Grad in einer Achse umgelenkt werden. Die Su-35S wird in Serie produziert und ist für Russlands Luftstreitkräfte bestimmt, die 48 Maschinen bestellt hat, die zwischen 2012 und 2015 ausgeliefert werden sollen.

Erster Blick
Da ich bereits von der Venom von Ready2fly sehr begeistert war (siehe MFI 3/2012), wurde gleich eine der ersten zur Auslieferung kommenden Su-35S geordert. Beim Öffnen der stabilen Transportschachtel kommt ein wunderschönes Modell ans Licht. Der erste Eindruck war gigantisch. Die perfekte Oberfläche, fast wie bei einem GfK-Modell, sticht gleich ins Auge. Bei meinem Vorserienmodell war die eine oder andere Scheuerstelle festzustellen, und an den Rumpf-Flächen-Übergängen war die Farbe etwas dünn aufgetragen; das wurde Ready2fly natürlich sofort mitgeteilt.In diesem Preissegment wäre es wünschenswert, von jeder Farbe eine kleine Menge in den Baukasten zu legen, um später die eine oder andere Blessur ausbessern zu können.
Beim näheren Betrachten fällt auf, dass es sich nicht um einen EPO-Schaum oder Ähnliches handelt, was auch die perfekte Oberfläche erklärt. Der hier verwendete, sehr feinporige Schaum ist allerdings nicht ganz so druckfest wie der EPO-Schaum.

Ausstattung
Ausgestattet ist die Su-35 mit zwei montierten 70-mm-Impellern samt angeschlossenen 55 A-Reglern mit getakteten BEC; die beiden Anschlüsse zum Empfänger sind zusammengeführt. Alle Rudergestänge und die zum Design passend lackierten Ruderhörner sind in einzelnen Tüten verpackt und beschriftet, die Montage dürfte auch für einen weniger geübten Modellbauer kein Problem darstellen.
Ebenfalls montiert und fertig verkabelt sind die elektrischen Einziehfahrwerke. Besonders am lenkbaren Bugfahrwerk erkennt man die Liebe zum Detail; es ist zweirädrig und mit einer Stütze zum Rumpf ausgerüstet. Dass es nach dem Einfahren von zwei Klappen verschlossen wird, ist fast schon selbstverständlich.
Alle elektrischen Steckverbindungen sind eindeutig beschriftet, so dass beim Anschließen des Empfängers keine Missverständnisse aufkommen. Die Außenflügel des Modells sind abnehmbar, so dass der Jet mit 1.063 mm Länge relativ transportfreundlich ist. Alles in allem macht die Su-35 einen hochwertigen Eindruck. Eine Bauanleitung mit vielen Bildern und englischer Beschriftung, in der auch die Einstellung der Schubvektordüsen beschrieben wird, liegt bei. Ruderausschläge werden allerdings nicht angegeben.

Einen ausführlichen Bericht über weitere technische Merkmale, Montage sowie Flugerfahrungen  lesen Sie in der Ausgabe 10/2012 des MFI Magazins.

Fazit
Bis auf die beiden Höhenruderservos wieder ein klasse Jet von Ready2fly, der ein echter Hingucker ist! Mit einem Preis von 399 Euro ist die Su natürlich kein Schnäppchen – dafür aber mit guten Komponenten ausgestattet. Durch die Schubvektorsteuerung in Verbindung mit der hohen Leistung sind unglaubliche Flugmanöver fliegbar – die natürlich nach  Ampere lechzen, und so meldet die Telemetrie spätestens nach viereinhalb Minuten (mit 6s/3.800er Akkus) ein Ende des Spaßes. Aber diese Zeit hat man dann in vollem Umfang und ohne Einschränkung genossen!

 

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