Graupners Powerpaket – ULTRA 8028-190 GT 60

Bei der Firma Graupner aus dem schwäbischen Kirchheim geht es Schlag auf Schlag hinsichtlich Erneuerung bzw. Ergänzung der vorhandenen Brushless-Elektromotoren-Familie. Nachdem die sehr erfolgreiche High Performance Drive (HPD) -Motorenserie im Markt eingeführt wurde und die hervorragenden Messwerte das halten können, was das Marketing verspricht (siehe MFI 7/2015), hat Graupner auf der Spielwarenmesse 2015 den ULTRA 8028-190 GT 60 vorgestellt. Unser Autor und Elektroantriebsexperte Markus Prager hat den Prototypen am Graupner-Messestand ausgiebig begutachtet. Somit war die Spannung groß, als die Info kam, dass unser Autor seinen Motorenprüfstand für den Graupner ULTRA 8028-190 GT 60 freimachen könne.

ULTRA8028_1Die Hersteller-Features lesen sich wie folgt: Brushless-Motor mit Ultra-Leistungspotential bis 4,6 kW • Für Kunstflugmodelle oder Schleppmodelle bis 2.500 mm Spannweite • Idealer Antrieb für den HoTTrigger 2400 • Identische Befestigungsmaße wie Verbrennungsmotor OS-GT 60 • Höchste Effizienz mit 92 % Wirkungsgrad • Fertig ausgestattet mit G 4-Doppelkontakt-Stecksystem • M10-Motorwelle mit zentraler M3-Gewindebohrung für eine optimale Spinnerkappenmontage • Groß dimensionierte Kühlöffnungen auf der Motorfrontseite • Geeignet für LiPo-Akkus ab 8 bis 12s und E-PROP-Luftschrauben bis 24 Zoll Durchmesser. Soweit die Herstellerangaben, nun schauen wir uns das Prachtstück genauer an.

Die Hardware
Der Motor wird in einer feuerroten Schachtel geliefert. Diese ist großzügig mit Moosgummi verkleidet, die den wertvollen Motor perfekt gegen äußere Beschädigung schützt. Beim Auspacken lacht das Modellfliegerherz und der Puls nimmt eine leicht erhöhte Schlagzahl ein. Das knapp über 1.100 Gramm wiegende Triebwerk ist von hoher Fertigungsqualität. Die im Durchmesser 10 mm messende Motorwelle ist monumental und auch bei sehr harten Landungen unzerstörbar. An der Stirnseite hat die Motorwelle ein integriertes M3-Gewinde zur Spinnerbefestigung, hier spürt man, dass der Motor nicht nur am Schreibtisch entworfen wurde.

Die integrierte Luftschraubenkupplung ist ein Drehteil mit dem Rotorträger (der Rotor ist der Eisenring, in dem die Magnete befestigt sind) und gewichtsoptimiert gefertigt. Des Weiteren ist sie mit einer feinen Rändelung zur exakten Kraftübertragung zur Luftschraube versehen. Die Kugellager sind Normteile aus japanischer Fertigung und in Doppel-zz-Abdeckungen (Blechscheiben mit Fettfüllung) verbaut. Der Rotor ist auf der Rückseite mit einem Dünnringlager gelagert, dieses garantiert auch bei solch einer »leichten« Konstruktion absolut genauen Rundlauf und verhindert Aufschwingen des Rotors bei hoher Drehzahl bzw. Leistung.

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Die Wicklung ist sauber aufgebracht und hat Luft zur Kühlung. Der auf den ersten Blick nicht allzu hohe Kupferfüllgrad macht sich bei den Messwerten nicht negativ bemerkbar.

Der Motor hat 28 Pole, diese Auslegung verspricht ein hohes Drehmoment, Graupner gibt eine maximale Stromaufnahme von 100 A an. Die Motorwelle ist hinten mit einer stabilen M5-Inbusschraube fixiert und gesichert. Bereits montiert ist der großzügig dimensionierte Motorträger mit einem Lochmaß von 66 x 76 mm und einer Länge von 38 mm, das entspricht den Befestigungsmaßen des Verbrenners OS-GT 60 und ähnlich gelagerten Zweitaktern. Somit fällt beim Elektrifizieren von Benzinmodellen die oft mühsame Verlängerung des Motordoms weg.

Alle Schrauben sind mit Schraubensicherung gesichert, was bei einem solchen Boliden und dieser Leistungsklasse einen weiteren Sicherheitsaspekt darstellt. Die verklebten Schrauben lassen sich mit einem Heißluftföhn der 1.000-Grad-Klasse problemlos lösen. Der Motor wird dann gegen Verrutschen durch eine zweite Person mit Lederhandschuhen gesichert, das Werkzeug, in diesem Fall metrische Inbusschlüssel, in den Schraubenkopf angesetzt und bereits im kalten Zustand ein Lösemoment angelegt. Nun das Heißluftgebläse, am besten mit einer 10- bis 12-mm-Verjüngungsdüse anschalten und die Schraubverbindung mit großer Hitze sehr schnell erwärmen. Wenn sich die Schraube löst, sofort den Föhn entfernen, um Schäden im Umfeld der Schraubverbindung zu vermeiden.

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 2/2016 des MFI Magazins.

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