Das zweite Leben des Twister von Valenta

Der Voll-GfK / CfK-Segler Twister von Valenta ist das mittlere Modell einer ganzen Modellfamilie. Der Twister Mini hat eine Spannweite von drei Metern, der Twister Maxi, auch Chilli genannt, spannt über 4,7 Meter. Der Twister selbst wird auch unter verschiedenen Namen verkauft und hat eine Spannweite von vier Metern. Er ist im Moment der absolute Bestseller von Valenta Model. Nach einer Bestellung wartet man viele Monate auf die Auslieferung, so stark ist die Nachfrage. Und das ist begründet, denn bei einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis ist der Twister super robust und fliegt einfach himmlisch.

Wenn am Hang so ein leistungsfähiges Modell gestartet wird, das bei näherer Betrachtung ganz offensichtlich schon einige »Kampfeinsätze« hinter sich hat, dann schaut man schon mal genauer hin. »Fliegt so naja, da ist aber deutlich mehr drin …« waren meist die Kommentare der Zuschauer. In jedem Fall wurde das Leistungsvermögen dieses Modells bei weitem nicht ausgeschöpft. Die Ruder fingen an zu flattern, wenn der Twister mal schnell gemacht wurde. Vorzugsweise wurde deshalb wohl häufig so kurz vor dem Strömungsabriss herumgeeiert. Und die Landung sollte auch noch interessant werden. Ohne Fahrtüberschuss den Hang aufwärts eingeflogen, war in rund fünf Metern über dem Boden die Landung für den Piloten abgeschlossen. Mehr ziehen ging nicht, die Fahrt war weg, die Strömung riss ab, der Twister drehte sich und schlug mit seinen ca.4 kg Fluggewicht in den harten Steinboden.

Es krachte nicht schlecht: Die Fläche war angebrochen, der Rumpf vorne durch, das Seitenruder eingeknickt, ebenso ein Höhenruderblatt und dazu kamen noch etliche kleinere und größere Blessuren. Und der Pilot war verständlicherweise auch am Boden zerstört. Zwar könnte man solch ein Voll-GfK-Modell mit hohem Aufwand wieder reparieren, aber mit diesen Brüchen und Schrammen war der Twister eigentlich ein Fall für die Tonne. Wenn er nicht so ein schönes Modell wäre und die Wartezeit auf den nächsten Twister so lang. Also wurde ich mit dem Piloten durch den Tausch mit einem anderen Modell handelseinig. Der originäre Besitzer freute sich über einen flugfähigen neuen 3,6 m Thermikschleicher und ich hatte wieder ein Projekt. Win-Win-Situation nennt man so etwas wohl auf Neudeutsch.

Vor Ort wurde der Twister nicht genauer inspiziert, erst auf der heimischen Werkbank wurde er seziert. Es offenbarte sich leider Schreckliches. Die Flächen waren schon einmal angebrochen und notdürftig mit einer Art Auspuffdichtmasse zusammengefügt worden. Damit das Elend nicht sichtbar war, hatte man die Stelle großzügig mit selbstklebender Folie, Karbondesign versteht sich, überdeckt. Immerhin war der Holm vollständig intakt, es bestand also noch Hoffnung. Der Rumpf offenbarte nach Beseitigung der aufgetragenen Farbe im vorderen Bereich diverse Brüche. Auch hier musste leider eine unsachgemäße Reparatur festgestellt werden. Und so war es letztlich auch kein Wunder, warum die Nase des Modells bei vermutlich jeder Landung abbrach. Sie war nur mit Sekundenkleber am Rumpf angeheftet und die Risse von innen mit ein wenig 5 Minuten-Harz verschmiert. Von außen wurde diese Konstruktion nur von Klarsichttape zusammengehalten. Die anderen Brüche waren mit …

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 5/2019 des MFI Magazins.

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