Scharf, schärfer, Chili – Chilli von Valenta

Vollgasfester 4,7-Meter-Segler mit Power-Setup von Plettenberg und YGE

Einerlei wird schnell langweilig und damit uninteressant, selbst in der Klasse der vorbildfreien Segelflug-Allrounder. Abwechslung war angesagt, und so konzipierte Valenta ein Modell oberhalb der bislang gängigen 4-Meter-Klasse. Mit 4,7 Metern Spannweite sicher schon zu den Großmodellen zählend, sollte der Chilli deutlich agiler sein als z.B. der XXL Thermik-C. Er ist also kein reiner Thermikfloater, man bewegt sich eher im flotten, dynamischen Flugbereich und lässt es auch gerne mal ordentlich krachen, ohne deutliche Abstriche bei der Thermikfliegerei eingehen zu müssen. Um bei dieser Spannweite die notwendige Vollgasfestigkeit für den maximalen Flugspaß zu erreichen, sind eine überlegte Gewebestruktur und ein hoher Einsatz von Kohlefaser nötig.

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Um auch mit dem neuen Topmodell Chilli das attraktive Preis-Leistungs-Niveau bieten zu können, hat ihn Valenta im sogenannten Baukastenprinzip konzipiert. Möglichst viele Bauteile bereits vorhandener Modelle sollten Verwendung finden und für den Chilli neu konstruierte Teile auch bei anderen Modellen eingesetzt werden können. Im Besonderen bezieht sich das auf die Bauteile des Tragwerks, aber auch das Höhenleitwerk wird beim Modell Zefiros und anderen eingesetzt. Die Außenflächen des Chilli können als Tragflächen für den kleineren 3-Meter-Twister mini genutzt werden. Das erweitert die Produktpalette ohne großartige Entwicklungsarbeit und spart somit Kosten. Vom Chilli gibt es drei Versionen; jeweils mit 3, 4 und 4,7 Metern Spannweite mit den Namen Twister mini, Twister und eben Chilli. Warum dieser nicht konsequenterweise Twister maxi heißt, bleibt Vojtech Valentas Geheimnis.

Dass der Chilli bei dieser Größe und Ansprüchen kein Eco-Modell sein kann, versteht sich. Anders als bei den anderen Valenta-Modellen gibt es keine Version in Glasgewebe oder Karbon-D-Box, die Festigkeitsanforderungen sind einfach zu hoch, denn ohne ganzflächigen Einsatz von Karbonfasern geht hier nichts. Trotzdem sind zwei Versionen verfügbar, die sich im Preisspiegel niederschlagen. Die erste Version in Voll-Karbon-Ausführung mit einer zusätzlichen Lage 60-g-Kohlegewebe ist schon sehr fest, bei den anderen Valenta-Modellen ist das die absolute Vollgasvariante. Bei der zweiten Variante wurde noch eine weitere Lage Kohlegewebe in UD-Ausrichtung eingelegt.

Die Rumpfkonstruktion ist bei allen Größenvarianten gleich. Aus Festigkeitsgründen wird Kevlargewebe mit eingelegten Karbonrovings zur Aussteifung eingesetzt. Die Holme bestehen aus Balsaleisten, die mit Karbonschläuchen überzogen sind. Um den auftretenden Belastungen gerecht zu werden, sind diese in unterschiedlichen Dicken zum Randbogen hin abgestuft.

Der Rumpf des Chilli ist nicht einfach eine vergrößerte Version seiner Schwestervarianten, sondern eine eigene Konstruktion. Man kann ihn in einer E- und Seglerversion erhalten. In der E-Version ist die Nase nach Kundenangaben bereits als kostenloser Service abgetrennt und der Motorspant eingeharzt. Das bedingt natürlich genaue Angaben des später zu verwendeten Spinnerdurchmessers sowie Größe und Lochbild des vorgesehenen E-Motors.

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 4/2016 des MFI Magazins.

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