Es ist wieder Krill-Zeit … mit der Extra 330 SC

Die 35-Prozent-Variante, gepowert mit DA-120
Die Firma Krill aus der Tschechischen Republik ist seit Jahren eine der erfolgreichsten Schmieden für Kunstflugmodelle im Bereich Schalenbauweise (Voll-GfK). Gründe der Verkaufserfolge liegen zum einen in der hervorragenden Bauausführung, zum anderen in einer stetigen Weiterentwicklung und der engen Zusammenarbeit mit weltweiten Top- Piloten – wie etwa mit Gernot Bruckmann, einem der weltbesten Kunstflugpiloten. Das trifft auch auf die hier vorgestellte Maschine zu!

Extra_330_SC_1Das Know-how dieser Piloten fließt in die Krill-Produktion ein; exemplarisch sei hier die bekannte 300 cm große Krill/Bruckmann Jak-55 genannt, ein Modell, das in den letzten Jahre ein absoluter Renner war. Ausgiebige Tests garantieren ein Modell mit Top-Flugeigenschaften. So werden Prototypen gebaut, etliche Versuche und Vergleiche durchgeführt und viel Zeit im Vorfeld der Auslieferung investiert – und all dies kommt dann dem Endverbraucher zugute.

Nach der Jak-55 lieferte Krill als erster Hersteller die neue Extra 330SC in der Drei-Meter-Version aus. Beim Vorbild handelt es sich um das Weltmeisterflugzeug im manntragenden Bereich, hergestellt in Dinslaken/ Schwarze Heide (www.extraaircraft.com). Mit dem Prototypen des Modells (noch mit Styro-Balso-Flügel/Leitwerk) gewann Gernot Bruckmann im Jahr 2011 nach nur wenigen Trainingsflügen beim EXFC; im selben Jahr errang er beim Wettbewerb in Tucson Platz 1 im Freistil und Platz 3 im Programmfliegen. Im Jahr 2012 setzte sich diese Serie fort mit Siegen beim Clovercreek, GAM sowie erneuten Top-Platzierungen beim Tuc­son Aerobatic Shootout. Auch beim German Acro Masters 2012 waren viele Krill-Extra 330SC zu sehen.

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Gescheite Servohebel – wie hier von Gabriel – sind bei einem solchen Modell ein Muss!

Was lag nun näher, als neben der Drei-Meter-Version eine mit 260 cm Spannweite anzubieten? Folgerichtig wurde dieses Modell beim GAM 2012 in Lahr vorgestellt und abends eindrucksvoll vorgeflogen. Das Modell hat, wie das manntragende Vorbild, die markante, nach hinten gesetzte Kabinenhaube sowie die Ausgleichshörner an den Ruderklappen. Ferner bietet Krill einige Original-Lackierungen der 330SC an – ein Aspekt, der nicht nur für Modellbaufirmen, sondern auch für Privatpersonen von Bedeutung ist: Für viele manntragende Lackierungen besteht ein Copyright! Krill hat hier sämtliche Genehmigungen erhalten.

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Die originial Tank-/Smoketank-Halterung ist nicht die leichteste, aber praktisch.

Die Krill-Extra wurde sauber verpackt in zwei großen Kartons per Paketdienst an der Haustür abgeliefert. Alle Teile waren von hervorragender Qualität; direkt nach dem Auspacken wurde das Modell zusammengesteckt – alles passte perfekt. Beim Wiegen der Bauteile ergaben sich folgende Gewichte in Gramm: Rumpf 2.392; Motorhaube 395; Kabinenhaube 280; Seitenruder 195; Höhenruder je 246; Flügel je 1.069; Fahrwerksbügel 408; Radschuhe je 42.

Das Modell verfügt über große Ruderklappen, so dass entsprechende Servos verwendet werden müssen. Billigservos haben in einem solchen Modell nichts zu suchen – wobei ich leider sagen muss: Ich sehe viel zu häufig, dass hier an gescheiten Servos gespart wird! Für das Modell werden vier Querruder-, zwei Höhenruder-, ein bis zwei Seitenruder- sowie ein Gas- und – wer es denn möchte – ein Chokeservo benötigt.

Meine Wahl fiel auf die Savox 1256 SA für Gas und Choke sowie ansonsten auf die Savox 1283. Mit diesen Servos habe ich gute Erfahrungen gemacht, und sie bieten ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis (www.rc-city.de).

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Platzierung der beiden Jeti R-Sats in Verbindung mit der SRS-Box.

Wie üblich, werden lange Servohebel benötigt, gerade für die vier Quer- und die beiden Höhenruderservos. Hier sind die original Hebel nicht zu verwenden, da zu kurz. Aber mittlerweile ist ja bekannt, dass die Firma Gabriel alle erdenklichen Servohebel von exzellenter Qualität anbietet, stabil und äußerst verwindungssteif.

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Einbau der RC-Komponenten im Rumpf –eine saubere Sache und alles am rechten Platz.

Der Einbau der beiden Höhenruderservos erfolgt durch die Wurzelrippe und geht zügig vonstatten. Allerdings mussten die Ausschnitte für die Savox 1283 leicht aufgefeilt werden.

Der Einbau der Querruderservos wurde von Krill neu gestaltet. Waren die Servos sonst von unten mittels abnehmbarer Klappen einzubauen, so erfolgt der Einbau des inneren Querruderservos nun durch die Wuzelrippe. Hierzu bedarf es zunächst der Anfertigung eines entsprechend langen Schraubenziehers, um an die Servoschrauben zu kommen. Das Einfädeln gerade des inneren Querruderservos ist etwas mühselig und aufwendiger als noch bei der 2,6-m-Su-29 und dauert. Einmal eingebaut, ist aber alles eine schöne Sache. Sämtliches Zubehör liegt bei, so auch die GfK-Ruderhörner, die mit UHU Plus Endfest 300 in die bereits vorgefrästen Schlitze einzukleben sind.

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Einbau des DA-120; dieser Kraftprotz liefert Power im Überfluss!

Ein schönes Zubehör bietet übrigens die Firma ms-flugmodellbau (www.ms-flugmodellbau.de) an, und zwar passgenau zugeschnittene Filz-/Dämmteile, die seitliche an den Rumpf angebracht werden. Der Vorteil besteht darin, dass sich zum einen die Wurzelrippen der Flügel und Leitwerke nicht auf Dauer unschön am Rumpf abzeichnen; zum anderen ergibt sich so eine »Entklapperung« von Flügel/Leitwerk zum Rumpf. Diverse fertige Sets findet man auf der Homepage im Bereich Zubehör / Anti-Vibration.

Auch Krill betreibt Produktentwicklung; so ist jetzt im Rumpf ein blaues Teil einlamierniert, auf dem zum einen eine Seitenruderanlenkung von der Markenfirma Seecraft montiert ist und sich zum anderen ein fertiger Ausschnitt für das Seitenruderservo befindet. Wer will – wie ich –, kann hier einen zweiten Ausschnitt für ein zweites Seitenruderservo einbringen. Auf diesem bereits einlaminierten Teil kann später auch wunderbar die gesamte RC-Elektronik platziert werden. Ich verwende die bekannte Deutsch SRS-Box im Zusammenspiel mit zwei Jeti Duplex RSat – eine Einheit, die weltweit auf vielen Wettbewerben oder Flugtagen zu sehen ist.

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 10/2013 des MFI Magazins.

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