Der Bolero bittet zum Tanz

Bolero von Ripmax

Hört man den Begriff Bolero, kann einem eine große Bandbreite unterschiedlicher Assoziationen in den Sinn kommen. Am naheliegendsten ist wohl der musikalische Aspekt: Der Bolero erlangte mit dem gleichnamigen Orchesterstück von Maurice Ravel Weltbekanntheit – es handelt sich dabei ursprünglich um einen spanischen Tanz im langsamen Dreivierteltakt. Als Bolero kann aber auch ein Kleidungsstück eines spanischen Toreros oder ein runder spanischer Hut bezeichnet werden. Und das sind noch längst nicht alle Bedeutungsebenen des Wortes. Wie viele auch immer dazu zählen mögen, seit kurzer Zeit ist noch eine neue semantische Ebene hinzugekommen: Ripmax hat sein neues 3D-Modell auf den Namen Bolero getauft. Ob dieses Modell auch so facettenreich ist, wie sein Name verspricht wird sich im Lauf des folgenden Tests herauskristallisieren.

 

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Der Bolero von Ripmax wird als ARF-Modell angeboten. Zum Lieferumfang gehören neben den fertig aufgebauten und in einem gefälligen Design vierfarbig bespannten Bestandteilen des Modells alle nötigen Kleinteile, die zur Endmontage des Flugzeugs gebraucht werden. Sowohl das Zubehör als auch die beiliegende Bedienungsanleitung sind von hoher Qualität. Letztere glänzt durch ein sehr hohes Maß an Anschaulichkeit, das vor allem von den detaillierten, farbig gedruckten Abbildungen zu jedem Bauschritt herrührt. So ist es auch ohne größere Vorkenntnisse möglich, das Modell fertigzustellen. Einziges Manko: Das Seitenleitwerk ist beim Testmodell ab Werk schief eingeklebt. Um hier Abhilfe zu schaffen, wurde es vorsichtig mit einem scharfen Messer aus dem Rumpf gelöst und mit Weißleim wieder in korrekter Ausrichtung montiert.

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Das Seitenleitwerk war beim Testmodell ab Werk schief eingeklebt. Um hier Abhilfe zu schaffen, wurde es vorsichtig mit …

Zur Komplettierung des Modells wird noch die Elektronik, das Einbau-Set von Ripmax und eine Luftschraube benötigt. Für das Testmodell fiel die Wahl auf ein 6s LiPo-Antriebs-Setup, das aus dem brandneuen Hobbywing-Regler PLATINUM 80A V4 sowie dem kraftvollen AXI 4120/20 V2 Highend-Brushlessmotor der neuesten zweiten Generation besteht. Letzterer liefert eine satte Spitzenleistung von 1.160 Watt, womit auch für extremen 3D-Kunstflug mehr als nur ausreichend Leistungsreserven garantiert sind, und überzeugte im Test durch ein ausgesprochen hohes Maß an Laufruhe und Effizienz. Auch bei den Servos kam ausgesprochen hochwertiges Equipment zum Einsatz: Auf allen drei Steuerfunktionen wurden KST-Servos der neuesten Magnetic Sensor-Generation vom Typ KST MS-589 verwendet, die nicht nur hochvoltfähig bis zu 8,4 V sind. Mit kompromissloser Rückstellgenauigkeit, beeindruckend hoher Stellgeschwindigkeit und absoluter Spielfreiheit wussten sie selbst höchste Ansprüche zufrieden zu stellen. Gerade weil der Bolero durch seine Auslegung für kompromisslosen 3D-Kunstflug über ausnehmend große Ruderflächen verfügt, erwiesen sich diese Eigenschaften der Servos als von entscheidender und unmittelbarer Bedeutung für die Flugeigenschaften des Bolero, weshalb bei den Rudermaschinen wärmstens der Einsatz hochwertiger Qualität empfohlen werden muss.

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… einem scharfen Messer aus dem Rumpf gelöst und mit Weißleim wieder in korrekter Ausrichtung montiert.

Der PLATINUM 80A V4-Regler brillierte in der Praxis nicht nur mit seinem hochleistungsfähigen BEC, das neben der beachtlichen 10 A Dauerbelastung auch Spitzenlasten von bis zu 25 A zu verkraften vermag. Unbegrenzte Teillastfestigkeit durch aktiven Freilauf und ein äußerst angenehmes Ansprechverhalten, das ein sehr sensibles Motormanagement zulässt, wussten in vollem Umfang zu überzeugen, und das bei dem geringen Gewicht von nur 96 g.

Bevor wir jedoch in den Genuss der ausgiebigen Erprobung der Flugeigenschaften des Bolero kommen, müssen noch einige Arbeitsschritte an dem ARF-Modell erledigt werden. Das ist an zwei bis drei entspannten Abenden zu bewerkstelligen. So müssen das Höhenleitwerk und die Ruderscharniere korrekt ausgerichtet und verklebt werden. Mit dünnflüssigem Sekundenkleber geht die Arbeit schnell von der Hand. Beim Seitenruder ist vor dem Anscharnieren noch die Montage des Spornfahrwerks samt bereits vorgebogenem Fahrwerksbügel vorzunehmen.

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Das Seitenruderservo sitzt in der Rumpfmitte.

Um alle Servos in die für sie vorgesehene Öffnung einführen zu können, wurde die sauber aufgebügelte Bespannung an den entsprechenden Stellen mit einem Skalpell entfernt und die Servos mit den beiliegenden jeweils vier Schrauben befestigt. Die MS-589-Servos passen perfekt in die Servoschächte, so dass hier keine Nacharbeit erforderlich ist. Um die Anlenkungsgestänge anbringen zu können, müssen zunächst die Ruderhörner angeschraubt werden. Dabei ist die Positionierung selbst vorzunehmen, es ist also darauf zu achten, dass die Bohrungen in den Hörnern genau über den Scharnieren liegen und in Richtung des entsprechenden Lochs im Servoarm ausgerichtet sind. Nachdem die Gabelköpfe an den Anlenkungsgestänge angebracht wurden, können sie abgelängt und …

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 12/2017 des MFI Magazins.

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