Air Beaver – robbes Luft- und Wasserratte

Als begeisterter Wasserflug-Enthusiast und bekennender Beaver-Fan kam die zur Nürnberger Spielwarenmesse im Februar 2012 von robbe vorgestellte Air Beaver natürlich sofort nach ganz oben auf die persönliche Wunschliste unseres Autors. Zum Glück befand sich das Modell bereits wenige Monate nach der Präsentation in der Auslieferung; so konnte die Maschine noch während der laufenden Saison ausgiebig in der Praxis erprobt werden. Ein echter Erfahrungsbericht also!

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Das Modell

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So muss ARF aussehen, dann klappt’s auch mit dem Fliegen.

Die DHC 2 Beaver hat mit ihren 1.520 mm Spannweite noch ausreichend handliche Abmessungen und lässt sich im Regelfall zusammengebaut zum Einsatzort transportieren. Dem Trend der Zeit entsprechend, besteht das Modell aus einem EPO-Schaum und ist bereits fertig gebaut und lackiert. Der Lieferumfang kann sich dabei durchaus sehen lassen; der Bausatz enthält neben den Formschaumteilen für Rumpf, Flächen und Leitwerke auch ein Räderfahrwerk und die komplette Elektronik, bestehend aus Motor und Regler in BL-Ausführung sowie fünf Servos und einer kompletten Beleuchtungseinheit! Dazu gehören dann noch die unverzichtbaren Tütchen mit Kleinteilen, die Luftschraube mit passendem Spinner und eine gut strukturierte Montageanleitung, die jeden erforderlichen Arbeitsschritt mit Foto und Text erläutert. Lediglich das Schwimmerfahrwerk gehört zur aufpreispflichtigen Sonderausstattung und muss zugekauft werden.

Der Vorfertigungsgrad ist dann eine Klasse für sich. Hier setzt lediglich die Größe der Transportverpackung die Grenzen. Geklebt wird dabei überhaupt nicht mehr, sondern nur noch geschraubt. Wer die 40 Einzelschritte der gut illustrierten Anleitung Punkt für Punkt abarbeitet, hat in einer Stunde locker eine flugfertige Beaver vor sich stehen. Besonders begeistert haben mich die zahlreichen innovativen Ideen bei der Ausstattung des Modells. Hier haben die Konstrukteure von robbe ihre Hausaufgaben schon sehr gut erledigt. Einige Beispiele gefällig?

  • Querruder und Landeklappen sind in Hohlkehlen gelagert. Ruderhörner oder Abtriebshebel sucht man hier vergeblich, denn die Anlenkung erfolgt verdeckt von der Innenseite heraus.
  • Die Flächen werden mit einer Art Schnappverschluss am Rumpf arretiert – und lassen sich durch Eindrücken der Clips auch problemlos wieder abziehen.
  • Höhen- und Seitenleitwerk werden lediglich aufgeschraubt und lassen sich so jederzeit wieder demontieren. Beim Aufsetzen der Leitwerkseinheit wird gleichzeitig der Kontakt zur Anlenkung von Spornfahrwerk und den beiden Wasserrudern hergestellt.
  • Durch das Lösen einiger Schrauben ist jederzeit ein kurzfristiger Wechsel zwischen Schwimmer- und Landfahrwerk möglich.
  • Verschließbare Wartungsklappen ermöglichen den Zugang zu Servos und Empfänger auf der Oberseite, während auf der Unterseite ein dreizelliger Antriebsakku eingeschoben werden kann.

httpv://www.youtube.com/watch?v=xPxwuB8-VdI

Dazu kommen dann noch zahlreiche liebevolle Details, die eben aus einem profanen Schaumflieger ein optisches Highlight in Form einer DHC 2 Beaver im Semi-Scale-Look machen:

  • Die Lackierung ist an ein manntragendes Vorbild angelehnt, und zwar an eine Beaver der Fluggesellschaft Salt Spring Air in Vancouver, Kanada.
  • Die Sternmotorattrappe in Verbindung mit dem chromglänzenden Spinner lässt den vorderen Bereich der Motorhaube sehr realistisch aussehen.
  • Eine komplette Beleuchtungseinheit mit Positionslichtern und Landescheinwerfer ist ein echtes i-Tüpfelchen, vor allem beim Fliegen nach Sunset.
  • Quer- und Leitwerksruder sowie die Landeklappen haben Sicken erhalten, die bei der metallbeplankten Bauweise des Originals die Torsionssteifigkeit erhöhen.
  • Luftzuführungen im Bereich der Motorhaube, zwei Antennen auf der Rumpfoberseite oder das auf einem Dom montierte Beacon Light sowie die zusätzlichen Leitflächen am Höhenleitwerk bei der Schwimmerversion sind dann weitere »Kleinigkeiten«, die den Wiedererkennungswert einer echten Beaver erhöhen.

Montage

Wo viel Licht ist, mutmaßt man auch ein wenig Schatten. Zumindest bei meinem Modell wurde ein wenig unsauber gearbeitet, was sich vor allem durch Klebstoffreste auf der Oberfläche, eine unzureichend verklebte Frontscheibe und sich lösende Dekorteile äußerte. Vor allem der schwarze Tapestreifen, der den Fensterrahmen im Cockpitbereich andeutet, entfernte sich bereits beim Auspacken des Modells nahezu von selbst und wurde durch ein auch optisch gefälligeres weißes Zierlinienband von Oracover ersetzt. Leider wurde meine Beaver auch nicht mit der erforderlichen Sorgfalt verpackt und erhielt bereits auf dem Transportweg einige bleibende Eindrücke. …

Technische Daten

  • Spannweite 1.520 mm
  • Länge 960 mm
  • Maßstab 1 : 10
  • Fluggewicht 1.200 g
  • Flächeninhalt 28 qdm
  • Flächenbelastung 42 g/qdm
  • RC-Funktionen Höhe, Seite, Quer, Landeklappen, Motorregelung
  • Hersteller/Vertrieb robbe Modellsport; www.robbe.de
  • Bezug Fachhandel
  • Preisempfehlung Bausatz € 179,90 Schwimmer-Kit € 24,40

Fazit

Das Preis-Leistungs-Verhältnis hat mich, gerade auch unter Betrachtung des enormen Vorfertigungsgrades und der umfangreichen Serienausstattung, voll überzeugt – und ein gelungener Eyecatcher ist die Air Beaver von robbe sowieso!

Frank Hackbarth

Sie wollen mehr lesen? Einen ausführlichen Bericht über die Beaver lesen Sie in der Ausgabe 4/2013 des MFI Magazins

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