MFI Flugzeug-Doku – FES-530 Lehrmeister

Ein Schulsegler und seine Geschichte

Der Schuldoppelsitzer FES-530 Lehrmeister in Holzbauweise entstand ab dem Jahr 1953 in der Gothaer Forschungs- und Entwicklungsstelle für Segelflug (FES) auf Grundlage des klassischen deutschen Segelflugzeugbaus vor 1945. Die damit betrauten Fachleute hatten keinerlei Unterlagen aus alter Zeit, sämtliche Dokumente und Vorrichtungen waren verloren gegangen. Aber die Köpfe gab es noch. Und die waren mit der Olympia-Meise bestens vertraut und lehnten ihr Flugzeug Go 530 daran an. Dieses entsprach weitgehend der Schule des alten deutschen

Segelflugzeugbaus. Produziert wurde es vom LOWA Gotha (VEB Lokomotiv- und Waggonbau Gotha), im Jahr 1948 hervorgegangen aus dem bedeutenden Rüstungsbetrieb Gothaer Waggonfabrik AG (GWF). Neben anderen Typen hatte dieser in großen Stückzahlen das Mehrzweck-Schulflugzeug GO 145 gebaut. Mit der Zulassung des neuen Segelflugzeugs mit zwei Versuchsmustern am 8. November 1954 erhielt es den Namen FES-530. Im Jahr 1955 wechselte die FES auf Anweisung »von oben« vom VEB Lowa Gotha zum VEB Apparatebau Lommatzsch.

Der Lehrmeister ist mit den historisch korrekten Markierungen versehen, die neue Kennung findet sich mit Gösch unter dem Leitwerk.

Nach und nach entstanden hier eine moderne Fabrikfertigung und Kooperation mit den Zulieferern für Kiefer- und Sperrholz, Klebstoffe und Beschlagteile. Von 1955 bis 1962 kamen insgesamt 681 Segelflugzeuge zur Auslieferung. Bis 1961 wurden rund 369 Flugzeuge repariert und grundüberholt und von 1962 an nochmals zehn Jahre lang gut 1.100 Flugzeuge. Im Januar 1962 wurde der Lommatzscher Betrieb dem VEB Flugzeugwerft Dresden angegliedert und die FES-Stelle aufgelöst. Im Jahr 1964 ging der Lommatzscher Betrieb in den Bestand des VEB Carl Zeiss Jena über, der als Hochtechnologie-Firma an der Flugzeugproduktion kein Interesse hatte.

An FES-Typen gemäß den Entwicklungsschritten sind zu unterscheiden: Lehrmeister mit abgestrebtem 17 m-Flügel, Lehrmeister I mit freitragendem 17 m-Flügel und Lehrmeister II mit dem freitragenden 15 m-Flügel. An beiden »Freiträgern« konnte das Tragwerk …

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 9/2019 des MFI Magazins.

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