4. Internationale Modellsegelflieger-Freundschaftstreffen

Das Großarltal hat Jürgen Witt bereits vor Jahren für sich entdeckt, im Winter zum Skifahren mit der Familie und im Sommer zum Wandern, auch wegen seiner zahlreichen, zum größten Teil sehr alten Almhütten. Nicht umsonst heißt dieses Tal aufgrund der über 40 bewirteten Almhütten auch »Das Tal der Almen«. Natürlich stand neben dem Wandern auch das Modellsegelfliegen im Mittelpunkt.

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Die Teilnehmer des letztjährigen Freunschaftstreffens vor der eindrucksvollen Bergkulisse mit der Bichelalm im Hintergrund.

Wie gesagt, stand am Anfang der private Familienurlaub – bei dem allerdings zumindest im Sommer auch das Modellfliegen nicht zu kurz kommen sollte.  Aus diesem anfänglichen Freizeitfliegen ist dann in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Großarltal und dem Ski- und Wanderhotel Gratz das Internationale Modellsegelflieger-Freundschaftstreffen entstanden.

Das Fluggelände
Im Laufe meiner Wanderungen habe ich mich nach guten Plätzen zum Modellsegelfliegen umgeschaut. Die schönsten Stellen findet man an der Bergstation der Laireiteralm, am Naturplatzel, an der Bichelalm und der Hoamalm (Heimalm). Mein persönlicher Favorit ist das Naturplatzel. Diese Startstelle liegt ca. 250 Meter von der Laireiter-Bergstation auf ca. 1.900 Meter in Richtung Kreuzkogel. Die Startstelle ist Ost/Südost bis Südwest/West ausgerichtet und schon beeindruckend. An der ca. 50 Meter breiten Hangkante geht es rund 1.000 Meter in die Tiefe. Wo der Wind auch herkommt, hier geht es immer, da das Flugfeld quasi über einem Kessel liegt und die Sonne das ganze Tal schon früh aufheizt.

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Keine Probleme auch mit den dickeren Brocken: Jürgen Witt beim Start seiner DG-600 mit 5,70 Metern Spannweite.

Gelandet wird auf der daneben liegenden Graspiste, die im Winter zum Skifahren dient. Sie ist rund 100 Meter breit und  400 Meter lang, ohne Steine und Buckel. Somit können selbst Großsegler ohne Bedenken beispielsweise mit einem Gummi oder Klapptriebwerk gestartet und vor allem auch gelandet werden.

An diesem Naturplatzel wurde im Jahr 2012 also das 1. Internationale Modellsegelflieger-Freundschaftstreffen im Großarltal durchgeführt. Dafür hatten wir, wie auch in der Folgezeit, den September ausgewählt. Für mich ist das die beste Zeit, um im Großarltal zu fliegen, da die Wiesen schön kurz sind und das Vieh teilweise bereits ins Tal abgetrieben wurde. Meine Erfahrung hat außerdem gezeigt, dass das Wetter zu diesem Zeitpunkt im Großarltal sehr stabil ist.

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Hier lässt es sich aushalten: Das Hotel Gratz ist Ausgangspunkt für diverse Modellflug-Ausflüge. Bei Bedarf steht auch ein Transportfahrzeug für die Modelle zur Verfügung.

Das dritte Treffen
Für das dritte Freundschaftstreffen Ende September 2014 in Großer hatten sich 17 Modellsegelflieger beim Tourismusverband Großer für die ganze Woche angemeldet. Fast alle Piloten wohnten im Basislager Hotel Gratz. Hier können die Modelle im Skikeller gewartet oder in der abgeschlossenen Tiefgarage in Regalen gelagert werden. Einige Modellflieger waren mit ihren Frauen angereist. Auch sie hatten ihren Spaß: Unsere Gastgeber Maria und Sepp Gratz sind geprüfte Wanderführer und bieten für Hausgäste in Wanderpauschalen rund zehn geführte Wanderungen in den verschiedenen Schwierigkeitsgraden an.

Am Sonntag nach einem kurzen Briefing mit Kontrolle der Versicherungsnachweise und Vorstellung der einzelnen Modellflieger wurde ein Klein-Lkw mit den Modellen beladen und diese nach 11 km Bergauffahrt sicher am Naturplatzel abgeliefert. Wir Modellflieger fuhren mit der Bergbahn, die nur ca. 150 Meter vom Hotel liegt, bis zur Bergstation und gingen dann den kurzen Weg bis zur Startstelle Naturplatzel. Einige Piloten kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus, da sie solch gute Bedingungen nicht kannten. Alle waren von dem tiefen Tal und der riesigen Wiese zum Landen beeindruckt.

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Hier hat man nicht nur einen prächtigen Blick ins Tal – von hier aus werden auch die Segler ihrem Element übergeben. Geeignete Landestellen finden sich ebenfalls in nächster Umgebung.

Die ersten Starts zeigten, dass super Thermik vorhanden war. Schon bald waren die unterschiedlichsten Segler in der Thermik. Alle Piloten hatten ein Lächeln im Gesicht, und die Flugzeit war kein Thema. So habe ich meine 570 cm große DG-600 nach rund einer Stunde schön auf der großen Wiese landen können. Das Landen hat keinem der Piloten Schwierigkeiten gemacht, da Platz ohne Ende vorhanden ist. Nach einem langen und sehr schönen Flugtag ließen wir später den Abend auf der Terrasse des Hotels bei einem leckeren Bier ausklingen.

Am Montagmorgen nach dem Frühstück wurde wieder der Transportwagen mit Modellen beladen. Wir hatten beschlossen, auf die bewirtete Bichelalm in 1.700 Meter Höhe und mit einem traumhaften Ausblick zu fahren und dort zu fliegen. Das Tal unterhalb der Alm wird ab 11 Uhr komplett von der Sonne verwöhnt. Hier geht bei Süd bis Nord/West ab …

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 6/2015 des MFI Magazins.

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