Jetzt wird’s bunt! mz-24 von Graupner/SJ

Warum Graupner/SJ nach den erfolgreich etablierten Sendern der Reihen mx und mc nun noch die mz-Sender nachschiebt, darüber kann man spekulieren. Jedenfalls weicht bei der hier vorzustellenden mz-24 einiges vom bisher Gewohnten ab, was sicherlich gute Gründe dafür liefert, sich mit ihr näher zu beschäftigen.

MZ-24Die eingangs gestellte Frage hat angesichts der globalisierten Welt von heute sicher marktpolitische Gründe. Ursprünglich – so scheint es – ist diese Anlage wohl für den US-Markt konzipiert worden; dort sind Pultsender traditionell unüblich. Auch ist die Software wohl »amerikanisiert« worden, eine »Snap Roll-Automatik« hat sich in Europa (bereits vor über 20 Jahren) nicht durchgesetzt.

Ein anderer Grund, dass man Merkmale von oder Anlehnungen an Futaba-Programmieranwendungen vorfindet, dürfte ein ganz einfacher sein: Nach dem Desaster der ehemaligen Graupner GmbH bei der Markteinführung früherer Systeme im 2,4-GHz-Bereich sind viele Modellflieger zu Konkurrenzmarken abgewandert; viele kamen dann zwar nach der erfolgreichen Einführung des HoTT-Systems zurück, aber eben nicht alle – und die Konkurrenz ist mittlerweile durch neue Anbieter auch nicht weniger geworden; das Geschäft ist also hart! In diesem Bereich sind aber sicherlich viele Dinge als spekulative Betrachtungen anzusehen; beenden wir diese an diesem Punkt und wenden uns den »Hard Facts« zu. Und der erste Fakt ist: Die mz-24 war bereits kurz nach ihrer Markteinführung ausverkauft.

Das Set und sein Inhalt
Nach dem Öffnen des edlen, seidenmatten Alukoffers finden wir folgendes vor, gut geschützt in Schaumstoff:

  • Sender mz-24 HoTT mit eingebautem LiPo-TX-Senderakku 1s2p/4.000 mAh
  • Steckerladegerät 4,2 V / 500 mAh n je 1 x Empfänger GR-24 HoTT und GR-12 HoTT
  • USB-Adapter/Schnittstelle einschließlich USB-Kabel und Adapterkabel
  • Micro-SD-Karte mit Adapter für Kartenlesegeräte
  • Sendertrageriemen mit Bügel
  • Ausführliche Bedienungs- und Programmieranleitung

Das alles ist schon mal überaus komplett, und es fehlt nichts für eine sofortige Inbetriebnahme. Wie heute schon fast üblich, benötigt man auch keine zusätzlichen Schalter. Der Sender ist wie folgt ausgestattet:

  • max. 12 Steuerkanäle
  • 30 Modellspeicher n 2 trimmbare Kreuzknüppelaggregate, längenverstellbar (Geber 1…4)
  • 1 Zweistufenschalter mit langem Griff (S6)
  • 1 Dreistufenschalter mit langem Griff (S3)
  • 4 Dreistufenschalter mit kurzem Griff (S1, S4, S5 und S7)
  • 2 einseitig selbstneutralisierende Dreistufenschalter mit langem Griff (S2 und S8)
  • 2 INC/DEC-Taster (DT1 und DT2)
  • 2 rückseitige Proportional-Schieberegler (SL1 und SL2)
  • 4 Proportional-Drehgeber (DV1 – 4)
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Die Senderrückseite, auf der rechten Seite ist die Gummigriffschale entfernt – damit bekommt man Zugang zu den Schräubchen, mit denen der entsprechende Knüppel auf »Nichtneutralisierend« und die gewünschte Ratschenstärke eingestellt werden können.

Das dürfte schon fast als »überkomplett« zu bezeichnen sein – hier kann man dann reichlich schalten und walten. Und wie bei Graupner üblich, ist das Handbuch auch wirklich ein Buch, nämlich mit über 200 Seiten Umfang.

In der Regel fängt bei mir eine Inbetriebnahme mit der Einstellung des nichtneutralisierenden Knüppels an, also Motor oder Klappen. Da ich Mode 4 fliege, muss also links der Knüppel nichtneutralisierend sein. Und hier dann für mich als uralter Graupner-Flieger ein Novum: Für diese Aktion muss das Sendergehäuse nicht mehr geöffnet werden, das war bei der mx-20 oder mc-20 noch ganz anders, eben wie man das seit Jahrzehnten nicht anders kannte. Nach dem Entfernen des Gummigriffstücks auf der Senderrückseite (dieses ist mit Noppen und Doppelklebeband fixiert, einfach zu entfernen und genauso einfach wieder anzubringen) sind zwei Kreuzschlitzschrauben ersichtlich. Die äußere der beiden Schrauben wird so weit eingedreht, bis der Knüppel nicht mehr neutralisiert. Mit der inneren Schraube kann dann die Ratschenstärke individuell eingestellt werden. Das alles geht im Nullkommanix über die Bühne und hat mir sehr gut gefallen.

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Hier das Basismenü; von hier aus hat man per Finger oder Stick Direktzugriff auf die Untermenüs.

Als ausgewiesener Pultflieger, der ich nun mal bin, konnte ich feststellen, dass der Sender gut in meinen (relativ kleinen) Händen liegt. Noch besser wird das mit dem beiliegenden Umhängegurt, zumal der zugehörige Alubügel eine individuelle Aufhängung des Senders ermöglicht – der Sender ist optimal auszutarieren.

Beim ersten Checken, ob auch alle Schalter bequem zu erreichen sind, ob und wie umgegriffen werden muss, fielen mir die beiden rückseitigen Proportional-Schieberegler auf, die in den Gummigriffstücken positioniert sind. Dort liegen sie zwar gut geschützt – vielleicht sogar ein wenig zu gut. Deshalb habe ich die Erreichbarkeit von Prop-Schieber SL2 für meine Begriffe verbessert, indem ich den Ausschnitt im Gummi mit einem scharfen Cutter um den Schieber herum etwas vergrößert habe; das Bild zeigt, was gemeint ist. SL2 deshalb, weil ich gerne den E-Motor auf diesen Schieber lege; auch hat der Schieber SL2 eine definierte Mittelstellung. Das ist natürlich Ansichtssache, ich jedenfalls komme so besser zurecht. Sollte ich den Sender doch noch zum …

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 5/2015 des MFI Magazins.

 

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