Simulator für jedermann – Virtuelles Flugabenteuer …

… mit der  Boeing 737

Kann ein Modellflieger auch eine »echte« Boeing 737 fliegen? Er kann – zumindest im originalgetreuen Simulator-Cockpit der Firma simINN in Stuttgart. Dieses einzigartige Flugsimulationscenter schafft mit einem voll ausgestatteten Boeing 737-Cockpit inmitten einer großflächigen Projektionskuppel die perfekte Illusion des Fliegens. Eine Gelegenheit, die wir uns nicht entgehen lassen wollten!

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Blick ins Boeing 737 Simulator-Cockpit.

Die Räumlichkeiten der simINN GmbH umfassen rund 260 Quadratmeter und liegen, wie eine Oase der Luftfahrt, inmitten des weiträumigen Industrieparks am Rande des Flughafens Stuttgart. Hier können Einzelpersonen, Gruppen oder auch Unternehmen ihre ganz individuellen Flug-Events buchen, die auf Wunsch auch mit Catering und Rahmenprogramm ergänzt werden können. Zudem kann das Geschehen im Simulator-Cockpit auf eine großformatige Videowand in der zugehörigen Airport-Lounge übertragen werden, so dass alle anwesenden Gäste am virtuellen Flugabenteuer teilhaben können.

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Die beiden wichtigsten Anzeigen für den Piloten sind das Primary Flight Display (links) und das Navigation Display.

Eine sicherlich reizvolle Vorstellung, hier eine Firmenfeier oder auch eine Party im Kreise von Luftfahrtfreunden zu feiern! Unser primäres Interesse gilt jedoch zunächst dem eigentlichen Flugsimulator, und nach dem herzlichen Empfang durch Geschäftsführer Andreas Wolf und Verkehrsflugzeugführer Alexander Kiesche steigen wir ins Cockpit.

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Im simINN herrscht echte Flughafen-Atmosphäre, die durch eine stilechte Lounge abgerundet wird

Bereits der erste Eindruck ist überwältigend! Im abgedunkelten Cockpit leuchten unzählige Anzeigen und Instrumente, und »draußen« vor den Cockpitfenstern erstreckt sich das weitläufige Vorfeld des Flughafens Hong Kong International. Da die Außensicht von mehreren lichtstarken Projektoren auf einer 230-Grad-Projektionsfläche abgebildet wird, wirkt die künstliche Umgebung sehr plastisch und erstaunlich tief.

Ready for Takeoff!
Der Triebwerksstart ist bei der 737 dank der vollautomatischen, digitalen Triebwerksteuerung (FADEC) relativ unkompliziert. Alexander sitzt als freundlicher Instrukteur auf dem rechten Pilotensitz, um mich bei meinem geplanten Flug zu unterstützen. Zunächst erläutert er das vorgesehene Abflugverfahren sowie die anschließende Flugroute, dann erklärt er mir die wichtigsten Instrumente und Anzeigen.

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Das Steuerhorn stammt aus einer echten Boeing 737.

Da ich die Rolle des Flugzeugführers übernehmen werde, konzentriere ich mich dabei auf die beiden Multifunktionsdisplays (MFD) mit den Bezeichnungen »Primary Flight Display« (PFD) und »Navigation Display« (ND) am Instrumentenbrett direkt vor mir. Beim Letzteren verrät schon der Name, dass hier alle Navigationsdaten ersichtlich sind. Im PFD werden dagegen die eigentlichen Flugparameter wie Geschwindigkeit, Kurs, Höhe, Steig- oder Sinkrate und die Fluglage dargestellt.

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Die Cockpit-Einweisung und die Durchsprache des Flugplans erfolgen durch einen echten Airliner-Piloten.

Bevor es losgehen kann, stellen wir noch die benötigten Funkfrequenzen an der Mittelkonsole ein, dann löse ich die Parkbremse und schiebe die beiden Leistungshebel nach vorne. Begleitet vom Aufheulen der Turbinen, rollt die Boeing an und nimmt zügig Fahrt auf, wobei ich mit den Pedalen die Richtung steuere. Nachdem die Abhebegeschwindigkeit von 141 Knoten erreicht ist, ziehe ich leicht am (übrigens originalen) Steuerhorn, und wir sind in der Luft.

Das massive Steuerhorn liegt gut in der Hand, und ich spüre förmlich das simulierte Fluggewicht von rund 60 Tonnen. Die erforderlichen Steuerausschläge sind weitaus größer als erwartet – und einen gravierenden Unterschied zum Modellflugzeug gibt es auch: Kurven werden im Flug ausschließlich mit dem Querruder gesteuert!

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 2/2015 des MFI Magazins.

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