LinkVario von WS-Tech – Autarke Sensoren für das HoTT-Telemetriesystem

Aller guten Dinge sind drei. Nachdem in der Dezember-MFI die Sensoren HS-330 von CB Elektronics und UniSens E von SM-Modellbau vorgestellt wurden, geht es dieses Mal um das LinkVario von WS-Tech – mit seinen vielfältigen Möglichkeiten der erklärte Favorit unseres Autors!

1WSTech_LinkVarioAls letzter Vertreter der eigenständigen Module kommt mein persönliches Highlight, das LinkVario von WS-Tech. Auch hier verbirgt sich hinter den ersten Buchstaben der Name des Entwicklers: Wolfgang Schreiner – und auch er ist kein Unbekannter, hat er sich doch mit seinen Data-Varios oder auch dem LinkVario für Weatronic, Jeti und eben für das HoTT-System gut etabliert.

Noch ein Vario? So könnte man sich wirklich fragen, habe ich doch in MFI 5/2012 über das Systemvario des HoTT-Systems berichtet. Dort habe ich aber auch geschrieben: »Die Systemvarios sämtlicher Hersteller können ein ‘richtiges’ Vario nicht ersetzen! Dazu fehlt einfach die entsprechende Auflösung und Stabilität des Variosignals bzw. des Sensors.«

Vorab: Was ich nicht tun werde, ist Varios anderer Hersteller (außer dem HoTT-eigenen #33601) in martialischer Konkurrenz gegen das LinkVario antreten zu lassen. Da jeder Hersteller (und Modellflieger) eigene Philosophien verfolgt und mir zudem passende Messmittel fehlen, könnte ein solcher Vergleich nur persönlich gefärbt sein – und das dient niemandem! An dieser Stelle sei nur erwähnt, dass ich neben dem LinkVario und dem Systemvario des HoTT-Systems auch über jede Menge Flugerfahrung mit Picolario und SkyAssistant (und am Rande Teledream II) verfüge. Ebenfalls werde ich hier nicht einfach die einzelnen Funktionen runterbeten, sondern mich auf die Dinge beschränken, die ich auch wirklich selbst in der Praxis testen konnte. Wer sich indes ab ovo für den gesamten Funktionsumfang interessiert, dem sei ein Blick in die bei WSTech herunterladbare Anleitung empfohlen.

WSTech_LinkVario_08

Das LinkVario mit nahezu allen möglichen Zusatzoptionen (v.l.): SM Pitotrohr, TEK-Düse, Link­-Vario. Rechts von oben: WSTech GPS-Antenne, SM Stromsensor, Masseanschluss hierfür, SM Pitot Staudruck-Sensor.

Fast grenzenlose Möglichkeiten
Das war mein erster Eindruck beim Blick in die Anleitung des LinkVario. Da gemeinhin komplett ausgestattet, waren die Varios von WSTech vorher mehr am Rande meines Sichtfeldes vorbeigezogen. Besagter Blick aber ließ mich schlagartig hellhörig werden, als ich von diesen Eigenschaften las:

• Variometer-System für den Rückkanal des HoTT-Systems • Gesamte Datenübertragung über den Rückkanal • Varioton-Erzeugung, Sprachausgabe und das Logging über den Sender (keine Zusatzgeräte erforderlich!) • Variometer-Akustik wie in der Großfliegerei • Höhenänderungen im Bereich von ±1 cm/s erkennbar • Einsatz einer TEK-Düse möglich • Zusatzmodule wie GPS oder Stromsensor für Geschwindigkeits- und Entfernungsmessung und Überwachung von Elektroflugantrieben • Kleine, leichte und günstige Sensoren (Pitot-Staurohr, Strom/Spannung, Temperatur) von SM Modellbau verwendbar • Der Datenausgang des LinkVario muss nur mit dem Telemetrie-Eingang des HoTT-Empfängers verbunden werden • Audio-Ausgabe direkt über den HoTT-Sender.

WSTech_LinkVario_04

Die Anschlüsse für die GPS-Antenne sowie die Stromsensoren aus dem Programm von SM Modellbau.

WSTech_LinkVario_05

Auf der anderen Seite lassen sich der Pitot-Speedsensor, ein Temperatur-Sensor sowie das Telemetriekabel anschließen.

Kurz zusammengefasst: Mit dem LinkVario, direkt angeschlossen an den Telemetrieanschluss eines HoTT-Empfängers, bekommen wir – neben einem erstklassigen Variometer mit Sprach- und Tonausgabe sämtlicher Parameter über den sowieso schon vorhandenen Sender – gleichzeitig und ohne Aufpreis eine voll integrierte Schnittstelle für optionale Strom- und Temperatursensoren aus dem Programm von SM-Modellbau sowie das GPS-Modul von WSTech. Damit fallen (falls es einer nicht gemerkt hat) die General- und Electric-Module weg, so man mit Strom, Kapazität und Spannung auskommt! Auch benötigt man kein externes und separat anzuschaffendes LPD mehr; der Funkkanal ist auch immer frei. Dank der kompletten Integration in das HoTT-System braucht man hierbei keine wie auch immer geartete zusätzliche Bodeneinheit (Ground-Unit) und kann das LinkVario in allen Details via Menüpunkt Telemetrie im Sender programmieren. Alle über das LinkVario erfassten Werte lassen sich auch ganz normal über die Sprachausgabe abfragen, und alle Daten werden auf der internen Speicherkarte des Senders abgelegt bzw. geloggt.

WSTech_LinkVario_07

Der SM Stromsensor mit 150 A im Größenvergleich zum Electric-Air-Modul von Graupner. Der Gerechtigkeit halber muss erwähnt werden, dass hier ein reiner Stromsensor einem Multifunktionspaket gegenüber steht.

Versionsvielfalt
Neben den allen LinkVarios gemeinen Eigenschaften und Funktionen bietet Wolfgang Schreiner drei Versionen an: Die Standardversion mit Anschlussmöglichkeiten wie oben sowie zusätzlich einer TEK-Düse (Totel-Energie-Kompensation), die DUO-Version, die den durch den TEK-Einsatz bedingten Höhenfehler mittels zweitem Höhensensor ausgleicht, und für kleine und schmale Rümpfe schließlich die Mini-Variante ohne TEK-Anschluss und Gehäuse. Alle Beschreibungen beziehen sich auf die Standard- oder DUO-Variante des LinkVarios.

In der Praxis sieht das dann so aus, dass das Vario in das entsprechende Modell eingebaut und daran die gewüschten Sensoren oder die TEK-Düse angeschlossen werden. Das führt uns zum Thema:  …

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 1/2015 des MFI Magazins.

Kommentare sind geschlossen.