Das Soundmodul Sternmotor von robbe

Kann Sound denn Sünde sein?
Der Elektroantrieb hat im Flugmodellbau in den letzten Jahren eine gewaltige Leistungssteigerung erfahren. Dieser drehmomentstarke, geräuscharme und emissionsfreie Antrieb setzt sich mehr und mehr durch. Allerdings fehlt gerade bei Scale-Modellen irgendwie der typische Motorensound. Diese Marktlücke hat robbe erfasst und bietet nun mit dem neuen »Soundmodul Sternmotor« einen preisgünstigen Geräuschgenerator an.

Soun-Sternm_7Das Modul
Das Herz des Moduls ist ein Nyquest-Microcontroller NY5P085AS24 (der Große auf der Platine). Das ist ein relativ exotisches Bauteil und wird mit dem von robbe bereitgestellten Software-Programm (Sound) vom Chiphersteller ausgeliefert; dadurch muss robbe nichts mehr programmieren. Der Sound wird von einem 20 Watt starken digitalen MPS1142 Audio-Amplifier (Class D) mit dem höchsten Wirkungsgrad verstärkt. Die in nur wenigen Millimetern Abstand auf der Platine nachgeschalteten zwei Spulen/Kondensatoren wandeln das digitale Audiosignal in ein Analogsignal um. Die kurze Strecke zwischen dem digitalen Verstärker und den Spulen ist extrem wichtig, da das digitale 20-Watt-Signal sonst locker die 2,4-GHz-Anlage stören würde. Der Designer der Platine hat das perfekt umgesetzt! Die analoge Leitung zum Lautsprecher kann nun im Modell beliebig verlängert werden – ohne störenden Einfluss auf die Empfangsanlage.

Ready to fly
Alle elektrischen Kabel, die zum Betrieb im Modell benötigt werden, sind bereits mit fertig konfektionierten Steckern ausgerüstet. Somit muss zum Anschließen von Lautsprecher, Empfänger, Soundmodul und bei verwendetem T-Stecker (so genannte Deans, mittlerweile ein sehr verbreitetes Stecksystem) zwischen Flugakku und Motorregler nicht sgelötet werden. Das wurde klasse gelöst, so soll es sein.

Soun-Sternm_6Das Hauptmodul, der Geräuschgenerator, und der Verstärker sind in einem dreifach verschraubten sehr stabilen Kunststoffgehäuse untergebracht. Zum Befestigen sind vier Schraublaschen an den Gehäuseecken angegossen. Die Betriebsspannung ist mit 8 – 18 Volt angegeben und somit perfekt für 3- bis 4s-LiPos abgestimmt. Ganz leicht ist das Ganze allerdings nicht: Der im Durchmesser 64 mm große Lautsprecher schlägt mit 120 und der Rest mit 52 g zu Buche, somit müssen 172 g Mehrgewicht bei der Schwerpunkteinstellung beachtet und natürlich durch die Luft befördert werden.

Montage
Beim Studieren der Bauanleitung fällt mir auf, dass robbe darauf hinweist, es seien »grundlegende handwerkliche Fähigkeiten notwendig«. Nun gut, ein wenig übertrieben finde ich das schon, zumal ja eh die meisten Anwender nichts löten müssen.

Soun-Sternm_5Für den Lautsprecher (5 Ω Widerstand) wird eine geschlossene Box empfohlen, um das Geräusch nicht im Modell verpuffen zu lassen. Bevor ich mir aus Holz eine Box bastle, dachte ich mir, da schaue ich mal bei EDEKA vorbei, immerhin lieben die Lebensmittel und haben bestimmt einen Joghurtbecher in der passenden Größe. Ich wurde fündig: Ehrmann »Grand Dessert« passt perfekt und ist zudem auch noch sehr leicht. Da der Becher konisch ist, kann er perfekt an die Außenhaut des Modells angepasst werden. An die Kontur sollte man sich herantasten, sonst zählt ganz schnell die Devise: »Zwei Mal abgeschnitten und immer noch zu kurz!«

Als Testmodell für das Soundmodul habe ich einen meiner Standardjäger, die Fw 190 von Kyosho mit 142 cm Spannweite, ausgesucht. Hier ist unter dem Motor relativ viel Platz für den Lautsprecher; allerdings muss das Modul aus Platzgründen in den Rumpf verlegt werden. Das Mehrgewicht des Systems kann ich durch einen leichteren Akku (3s / 4000 statt 3s / 5000) ein wenig ausgleichen. Und da die Fw 190 nach wie vor der schnellste Jäger in unserer kleinen Formation am Platz ist, kann die verkürzte Flugzeit ein wenig mit dem Gashebel ausgeglichen werden. …

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 5/2014 des MFI Magazins.

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Fazit
robbes Soundmodul Sternmotor gibt für einen günstigen Anschaffungspreis den Sound eines Sternmotors vorbildlich wieder, und der Platinenaufbau ist perfekt umgesetzt. Besonders zur Geltung kommt das bei eher langsam fliegenden Modellen. Für die schnelleren Warbirds wäre es wünschenswert, wenn robbe für das vorhandene Modul einen Zubehörsatz mit zwei Lautsprechern anbieten würde. Wenn die beiden Lautsprecher die gleiche Impedanz wie der eine im Set hat, ist das leistungstechnisch für das Modul kein Problem.

 

 

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