Smart Charger H4 – Der neue Profi-Balance-Lader von Hitec

Hitec-Servos von der Standardklasse bis zu Spitzenprodukten mit High-End-Anspruch kennt eigentlich jeder ambitionierte Modellbauer – während Ladegeräte dieses Herstellers bislang ein eher unauffälliges Dasein fristeten. Das soll sich nun ändern, denn seit Ende Juni 2013 liefert Hitec den neuen Smart Charger H4 aus. Es handelt sich dabei um eine komplette Eigenentwicklung von Hitec/Südkorea, die wir uns einmal etwas näher ansehen wollen.

Smart_Charger_H4Der Profi-Balance-Lader Smart Charger H4 kommt als Vierfach-Hochleistungslader der Oberklasse mit den im Kasten aufgeführten technischen Daten daher.

Das Handling mit dem H4 an einem hochwertigen lastfesten Netzteil (bei mir Chargery S1200) ist dank eines 35-seitigen Handouts denkbar einfach. Für die komplette Bedienung sind hier nur zwei Cursortasten, eine Plus- und eine Minus-Taste sowie eine Start/Enter- nebst einer Stopptaste erforderlich.

Smart_Charger_H4_1Zunächst einmal wird man bei jedem Einschalten sehr freundlich vom H4 begrüßt (Bild 1). Drückt man nach dem Einschalten beide Cursortasten, gelangt man direkt in das Modusmenü für die Systemeinrichtung. Hier lassen sich der Eigentümername eintragen sowie die maximalen C-Raten für Laden/Entladen vorgeben (Bild 2). Tastenton und Endemelodie können ein- oder ausgeschaltet werden.

Im auf dem Bild 3 gezeigten Screen wird die minimale Eingangsspannung für einen Funktionsalarm eingestellt, ferner der maximale Eingangsstrom, die Temperatureinheit, Hintergrundbeleuchtung und Kontrast für das Display. Der Tiefentladungsmodus wird ausschließlich vor dem Entsorgen defekter oder unbrauchbarer Li-Zellen benötigt.

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Die gleiche Bestückung – mit Ausnahme des HPP-22 Kontakts – findet man auch auf der rechten Seite des H4.

Der letzte Screen der Systemeinrichtung (Bild 4) betrifft die Balance-Erkennung. Bei ON würde ein Ladeprozess automatisch mit dem Anstecken des Balancer-Steckers und Detektieren der Zellenzahl ohne abschließende Bestätigung starten; die Standardeinstellung ist allerdings OFF. Unter Ausgangsart lässt sich eine Kanalbündelung wählen, um Akkus mit höherer Kapazität schneller zu laden. Unter dem Punkt Language wählt man dann noch German, und Reset lädt die Werkseinstellungen.

Kommen wir nun zur Beschreibung eines Ladeprozesses, für den zunächst alle spezifischen Parameter über drei Konfigurationsmasken eingepflegt werden müssen.

Bild 5: Mit dem Cursor fährt man die Zellenzahl an und gibt mit der Plus-Taste z. B. 6s ein, danach die Kapazität des LiPo-Akkus mit 4.500 mAh. Lade- und Entladestrom werden dann automatisch entsprechend den Vorgaben in der Systemeinrichtung angezeigt, können aber auch nach Belieben geändert werden.

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Materialauswahl und Verarbeitungsqualität bescheinigen dem H4 ein hohes technisches Niveau.

Bild 6: In diesem Screen ist eine besondere Aufmerksamkeit vonnöten. Während der Default-Wert für die Ladeendspannung je Zelle 4,20 V entspricht, hat sich bei der Default-Vorgabe für die Entladespannung je Zelle ein krasser Fehler gezeigt, der manuell über die Plus-Taste korrigiert werden muss, da es sonst zu einer Tiefentladung kommen kann! Ich gebe in der ersten Zeile grundsätzlich einen Wert von 4,17 V vor und für die Entladeschlussspannung 3,70 V (der hier maximale mögliche Wert) – siehe Bilder 7 und 8. Nach Rücksprache mit Hitec wird dieser Missstand mit dem nächsten Firmware-Update behoben und dann auch eine frei wählbare Entladungsspannungs-Obergrenze bis 3,85 V eingerichtet!

Bild 9: In der dritten Zeile kann der Schlussstrom für einen Prozess vorgegeben werden. Bei Auto wird ein Vorgang beendet, wenn der Strom 1/10 des Startwerts erreicht. Bei einer Vorgabe (60 bis 500 mA) endet ein Prozess erst bei Erreichen dieses Wertes. Prüfdauer beschreibt die Abkühlzeit bei zyklischem Laden/Entladen, und Temperaturgrenze macht nur bei Verwendung eines Temperatursensors Sinn. …

Fazit
Das neue H4 von Hitec ist ein echtes Zweckgerät mit hochwertiger Verarbeitung und einer klaren Formensprache, das auf jeden Schnickschnack sowie zusätzliche Add-On-Features verzichtet. Da ich außer Lithium-Akkus keine anderen Akkutypen mehr benutze noch pflege, habe ich mich hier ganz bewusst auf LiPo-Akkus beschränkt. Natürlich beherrscht der Lader auch alle Lade-, Entlade- und Pflegeprogramme für NiCd-/NiMH- und Bleiakkumulatoren, aber Lithium ist eben am anspruchsvollsten und die Leistungs-Domäne des H4. Mit seinen vier zeitgleich und unabhängig voneinander nutzbaren Ladeausgängen, seiner Vielseitigkeit und Systemsicherheit sowie der Update-Möglichkeit bereichert das H4 die verfügbare Palette hochwertiger Ladegeräte, und das zu einem akzeptablen Preis.

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 9/2013 des MFI Magazins. [sociallinkz]

 

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