Der Testarossa der Lüfte

ASK 23 EDF

Nachdem Gerd R. Biller mit seiner Turbo-Weihe mit Impeller im Rumpf sehr gute Erfahrungen gemacht hatte, war klar, dass das Projekt Impeller-Segler weitergeführt wird. Diesmal sollte der Segler aber moderner werden. Aufgrund ihrer Auslegung bot sich die ASK 23 dafür ideal an. Und dank der neuen HDS-Impeller-Baureihe von Schübeler wurde der Kostenrahmen nicht gesprengt. Schließlich sollte der »Ferrari der Lüfte« nicht auch so teuer werden wie die Namensvettern aus Maranello.

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Als ich mich wieder einmal mit meinem Fliegerfreund Wolfgang Voß über den Fortschritt unserer jeweiligen Projekte austauschte schickte ich ihm ein Bild meiner nahezu vollendeten ASK 23 in meiner EDF-Version. Seine Reaktion war »mit diesen Kiemen an der Seite sieht die ja aus wie ein Ferrari Testarossa.« Auf den Vergleich war ich noch gar nicht gekommen. Doch der Reihe nach: Nach den Erfahrungen mit dem Experiment Turbo Weihe (MFI 8/2014) hat mich die Idee des Seglers mit integriertem Impeller nicht mehr losgelassen. Der nächste Segler sollte im Prinzip wie meine Weihe 50 aufgebaut werden, nur eben ein moderneres Flugzeug und möglichst eigenstartfähig. Meine Recherchen führten mich schließlich zur ASK 23. Als Schulterdecker bietet sie gute Möglichkeiten, einen Impeller unterzubringen. Das Bugrad wird den Eigenstart begünstigen und das T-Leitwerk bringt das Höhenruder aus dem Impellerstrahl, so mein Kalkül.

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Ein Blick in den Rumpf mit dem Impeller oben, den Luftkanälen und dazwischen der Akkubox.

Die Modell-Auswahl
Zum Zeitpunkt der Recherche hatte Uli Hunschok eine 4,3 Meter-Version im Programm und da Velbert bei mir um die Ecke liegt, stattete ich ihm einen Besuch ab. Die Maße des Modells schienen passend und so machte ich mich daran, über die Details nachzudenken. Nachdem ich mir einen Überblick verschafft hatte, brachte die überschlägige Kostenkalkulation ein ernüchterndes Ergebnis und das Projekt wurde erst einmal beiseite gelegt. Aber wie das so ist bei uns Modellfreaks, Herausforderungen lassen sich auf Dauer nicht unterdrücken. Und wie das Leben lehrt, führt Abwarten manchmal eben auch zum Ziel. Auf Basis der neuen HDS-Baureihe von Schübeler sah der Kostenrahmen schon freundlicher aus. Ich borgte mir bei Uli einen vorhandenen ASK 23-Rumpf und formte das Rumpfmittelteil, das den Impeller aufnehmen sollte, mit Mullbinden ab. Dann baute ich ein 1 : 1-Modell des Impellers aus Pappe und begann die Einbausituation und den Luftverteiler sowie die Luftzufuhr zu überlegen.

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Die komplette Antriebseinheit ist montagefertig vormontiert.

Der Antrieb
Nach etlichen Rückfragen bei Christian Wileschek von Schübeler (danke für die Geduld!) hatte ich eine brauch- und machbare Lösung. Die Plandaten sahen wie folgt aus: Geschätztes Modellgewicht inkl. Antrieb und 10s Akku mit 7 – 8.000 mAh um 9 kg, möglichst hoher Standschub. Zum Vergleich die Daten der Weihe: Fluggewicht um 3 kg, Standschub ca. 600 g, Spannweite 3,2 Meter. Das Projekt ASK sah damit ordentlich aus. Jetzt musste ich nur noch den inneren Schweinehund überwinden und mir selbst das nötige Budget bewilligen.

Nachdem der Impeller auf dem Tisch lag, machte ich mich an die Feinplanung der »Blow Box«. Diese Einheit nimmt den Impeller auf und verteilt den Antriebsstrahl nach rechts und links. Da ich den Masseschwerpunkt der gesamten Antriebseinheit möglichst nah am Schwerpunkt des Flugzeugs haben wollte, lagen die Abströmöffnungen im doch schon stark eingeschnürten Rumpfbereich. Das hat zur Folge, dass die voll geöffneten Abströmkanäle an der hinteren Unterseite der Box kaum noch Überdeckung haben und ich befürchtete, sie würden sich bei Vollschub aufweiten und dann nicht mehr richtig schließen lassen. Bei der Fertigung der Einzelteile habe ich deshalb viel Material stehen lassen und lasse nun die geschlossenen Kanäle unten übereinander laufen. So können sich die Seitenwangen der Kanäle bei voller Öffnung oben und unten an den Kanten der Rumpfausschnitte abstützen.

Da Uli nur noch zwei Sätze Flächen der 4,3 m-Version vorrätig hatte, erklärte er sich bereit, mir einen für meine Bedürfnisse passenden Rumpf zu machen. Er laminierte ihn so, dass die wichtigen Zonen verstärkt, der Rest aber so leicht wie möglich wurde. Später haben wir auch sämtliche Ruderklappen erleichtert. Während Uli den Rumpf fertigte, machte ich mich ans …

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 9/2017 des MFI Magazins.

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