Mit oder ohne Stern? – Fw 190

von Hobbico / Revell

Jeder Modellflieger hat vermutlich »seine« Flugzeuge, die er unbedingt einmal besitzen und fliegen will. Bei Daniel Klüh sind die absoluten Favoriten die beiden Warbirds Messerschmitt Bf 109 und Focke Wulf Fw 190. Kein Wunder also, dass er sich die Fw 190 A3 von Top Flite im Vertrieb von Hobbico / Revell als eines seiner Winterprojekte zulegte. Wobei sich das Wort »eines« ein bisschen negativ auf die Motorisierung auswirken sollte – aber lassen wir Daniel Klüh berichten.

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Zweifelsohne dürfte die 190 eines der meistgebauten Modellflugzeuge sein, denn nahezu jeder Hersteller hat diesen markanten Warbird in seinem Programm. Da ich zum Zeitpunkt der Anschaffung noch keinen Anhänger für den Transport meiner Flieger besaß, fiel die Wahl auf die Maschine von Hobbico, die mit gut 216 cm noch relativ handlich erschien. Die anderen Hersteller überschreiten diese Größe meist deutlich. Schließlich traf das Modell inkl. bestelltem Robart-Einziehfahrwerk bei mir ein. Überzeugt von der hohen Qualität des Herstellers wurde voller Vorfreude das Paket aufgemacht.

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Die Verpackung ist verbesserungswürdig. So hat der Spinner einen bleibenden Eindruck auf der Tragfläche hinterlassen.

Auf den ersten Blick
Beim ersten Öffnen des Kartons bekam ich allerdings einen ordentlichen Schreck, denn alle Teile des Fliegers lagen ziemlich ungeschützt und unbefestigt in dem großen Karton. Am schlimmsten war der lose Spinner. Dieser war ebenfalls nicht richtig verstaut worden und hatte seine Spuren hinterlassen, das Querruder einer Tragfläche wies eine deutliche Einschlagspur auf. Alle anderen Bauteile wurden penibel auf Beschädigungen geprüft, aber wie durch ein Wunder war das beschädigte Querruder das einzige zu reklamierende Bauteil. Nichtsdestotrotz: Ein solchen Flieger kann man wesentlich besser verpacken. Nachdem ich Revell / Hobbico den Fall geschildert und ein Bild der Misere mitgeschickt habe, wurde die Tragfläche kurzfristig und anstandslos ausgetauscht. Da ich nun schon bei der ersten Sichtung gezwungen war, mir alle Bauteile sehr genau anzuschauen, kann ich sogleich eine hervorragende Qualität bescheinigen. Es war wirklich beeindruckend, was Revell mit der Focke Wulf an den Kunden ausliefert! Der Vorfertigungsgrad schien schon eher in die Richtung Montagesatz zu gehen.

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Das elektrische Einziehfahrwerk wurde von Robart für die Fw 190 entwickelt.

Das Motoren-Thema
Ohne Zweifel werden elektrische Antriebe immer leistungsfähiger. Aber ich bin der Meinung, dass der Motorensound mindestens die Hälfte des Flugspaßes ausmacht. Natürlich gibt es sehr gute Soundmodule, die mit entsprechenden Verstärkern und hochwertigen Lautsprechern auch ordentlich Leistung haben. Aber irgendwie ist es trotzdem nicht dasselbe. Es geht eben nichts über den Klang eines passenden Benzinmotors in einer solchen Maschine. Das Original in der A3-Version wurde von einem BMW 801-Sternmotor angetrieben, daher lag es nahe, in das Modell auch einen Stern einzubauen. Aus Kostengründen und anderen zeitgleichen Projekten musste der Einbau eines Sternmotors aber erst einmal warten. Stattdessen sollte zunächst der STS-Boxer XYZ 53 ccm (siehe MFI 4/2016) seinen Platz finden. Klanglich entspricht er mit Sicherheit nicht den geforderten 50 %, aber es sollte sich lediglich um eine Übergangslösung handeln. Wobei gerade diese oftmals am längsten währen … Hier rächte sich bei der Anschaffung eines adäquaten Motors, dass das Modellbau-Budget auf mehrere Winterprojekte aufgeteilt werden musste.

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Das Einziehfahrwerk von Robart passt perfekt. Die Moosgummi-Reifen sind aber eher etwas für eine Schaumwaffel.

Baubeginn
Zuerst etwas sehr Positives: Die Anleitung ist komplett in deutscher Sprache verfügbar. Und es werden an vielen Stellen nützliche Tipps gegeben, die man nicht nur beim Bau der Focke Wulf anwenden kann. Zu Beginn der Anleitung wird darauf hingewiesen, dass die verwendete Monokote-Folie etwas empfindlicher auf Temperaturunterschiede reagiert und ggf. nachgebügelt werden muss. Das habe ich aber auf einen der letzten Bauabschnitte verlegt. Eines gefiel mir an der Anleitung auch sehr gut: Es sind ab und zu kleine »Facts«-Kästchen mit Infos über die Originalmaschine zu finden – eine sehr nette Auflockerung der Bauanleitung!

Im ersten Bauabschnitt werden alle Teile, besonders die vielen Schrauben ordentlich vorsortiert und die restlichen Teile gesichtet. Wie in der Anleitung vorgegeben, habe ich mit dem Einbau der Querruderservos begonnen. Der Einbau erfolgt konventionell über die Querruder-Abdeckungen, dazu werden jeweils zwei Holzklötzchen auf die entsprechenden Abdeckungen geklebt. Wichtig ist, dass die Klötzchen punktiert werden sollten, damit sie sicher kleben. Wie umfangreich und kleinschrittig die Baubeschreibung ist, lässt sich allein daran erkennen, dass der Einbau der Servos in die Querruderschächte und das anschließende Verschrauben anhand von acht (!) Schritten plus Tipps am Rande erklärt wird.

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 12/2016 des MFI Magazins.

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