Republic P-47 Thunderbolt – Voll-GfK-Warbird …

 … von X-Treme Composite

Voll-GfK und ARF sind angesagt, das hat sich X-Treme Composite in Thailand wohl auch gesagt und mit der P-47 Thunderbolt ihren ersten Warbird auf den Markt gebracht. Mit einer Spannweite von 2,5 Metern ist das von Modellbau Lindinger vertriebene Modell vom Aufbau und der Bestückung nicht ganz so aufwendig wie seine Drei-Meter-Pendants. Ein Warbird in »Eco-Scale« also? Wir werden sehen.

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Das Original
Obwohl die P-47 Thunderbolt stets im Schatten der berühmteren P-51 Mustang stand, war sie bei den Piloten dennoch beliebter. Das hat sie vor allem ihrer robusten Bauweise und dem großen Sternmotor zu verdanken, der auch beim Ausfall von vier Zylindern noch zuverlässig lief und in der letzten Entwicklungsstufe doppelt so stark war als sein Pendant in der Mustang. Neigte die Mustang aufgrund ihres großen Ölkühlers unter dem Rumpf bei Bauchlandungen zu Überschlägen, waren Notlandungen mit der Thunderbolt deutlich ungefährlicher. Die Thunderbolt konnte höher steigen, schneller stürzen und sich so aus glimpflichen Situationen retten und war stärker bewaffnet als die Mustang. Klare Vorteile für ein Jagdflugzeug, das folgerichtig im Verhältnis »Abschüsse zu eigenen Verlusten« weit vorne lag. Besonders bei Langstreckeneinsätzen nicht zu unterschätzen, war das komfortablere Cockpit, die Piloten fühlten sich nicht so eingepfercht und beengt wie in der Mustang.

Das Modell
Die ausschließlich in Voll-GfK gefertigten Kunstflug-Modelle des thailändischen Herstellers X-Treme Composite sind in der Szene schon lange keine Unbekannten mehr. Man beherrscht also die grundsätzlichen Fertigungsweisen. Im Vergleich zu den angebotenen Kunstflugmaschinen ist die Struktur robuster und die Gewebedicken deutlich stärker ausgeprägt. Die verwendeten Holme, Hölzer und das Zubehör sind jedoch mit denen der Kunstflugzeuge identisch.

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Die Ruder, Klappen und Radverkleidungen sind schön detailliert, leiden aber unter einigen Kinderkranheiten.

Die Oberflächen weisen einen hohen Detaillierungsgrad auf; vermisst wird jedoch eine Bauanleitung mit den wesentlichen Einstelldaten von Rudern und Schwerpunkt usw. Bei der Antriebswahl sollte man beachten, dass das Modell aufgrund des langen und schweren Hecks relativ viel Gewicht in der Nase benötigt.

Bei der elektronischen Bestückung kommt man mit einer »Eco-Ausstattung« aus. Das soll nicht heißen, dass man Billigservos verwenden kann, sondern eben mit einem statt zwei hochwertigen Servos pro Ruder auskommt. Auch beim Antrieb bewegt man sich in einer anderen Preisklasse als bei den großen Warbirds. Es ist ein Unterschied, ob man einen schlichten Einzylinder mit Topfdämpfer oder einen Reihenmotor oder Boxer mit doppelter Abgasanlage und aufwendigem Krümmersystem verwendet. Auch Fahrwerk, Propeller, Cockpitsaustattung etc. sind günstiger zu haben. Eco also? Eher nicht, oder nur im Vergleich mit größeren Alternativen. Denn der Bausatz kostet momentan etwa 2.100 Euro, hinzu kommen das Fahrwerk mit 600 Euro, der Antrieb mit Abgasführung mit 800 Euro und die umfassende RC-Elektronik mit 1.000 Euro. Von »billig« also keine Spur, dann holt man sich besser einen kleinen Schäumling, hat damit aber nicht annähernd so viel Spaß.

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Überschleift man den Lack leicht, entstehen realistische Abnutzungs-Effekte, neudeutsch »weathering« genannt. Der Aufwand ist gering und das Resultat überzeugt.

Der Rumpf
Der Detaillierungsgrad von GfK-Modellen wird immer perfekter, so auch bei dieser P-47. Unzählige Nietenimitationen, Wartungsklappen und sämtliche Blechstöße des Originals sind übertragen worden. Das Ganze ist komplett silbern eingefärbt und bietet somit eine gute Grundlage für die spätere Lackierung. Die Spanten sind bereits fertig in den Rumpf geharzt, einige Zusatzhalter für die RC-Elektronik und Tanks sind noch einzubringen. Die Motorhaube ist ein separates Teil und kann aufgrund der Baulänge nur Einzylindermotoren abdecken. Lediglich im Heckteil des Rumpfs ist ein Spant für das Heckfahrwerk in Eigenregie herzustellen und selbst einzuharzen.

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Ausgabe 5/2016 des MFI Magazins.

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